Donnerstag, 21. Februar 2013

Umbruch

Das ist eindeutig der passende Titel für diesen Post. Denn bei mir ist grade vieles im Umbruch. 
In den letzten Wochen habe ich mich sehr verändert. Positiv. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie glücklich mich das macht. 
Noch Anfang Januar hatte ich große Probleme in das neue Jahr zu starten. Habe das Studium abbrechen wollen und wusste nicht wohin mit mir. Ich fühlte mich sehr einsam, hatte keine Ahnung welche Rolle ich selbst irgendwo einnehme und wie ich mich selbst definiere. 
Doch seit dem ist viel passiert. Kurze Zeit später trat der "Zum Kollektiv e.V." an mich heran und fragte ob ich nicht ein Teil vom Verein werden möchte und meine Mitbewohnerin eröffnete mir dass sie ausziehen will. Beiden Themen stand ich sehr ambivalent gegenüber. Ich war total begeistert vom ZuKo, hatte aber auch Angst vor der Gruppe. "Mögen sie mich? Werden wir ein gutes Team? Finde ich dort meinen Platz?" Wenige Tage/Wochen später jedoch hatte sich alles so grandios eingependelt dass ich mir meinen Alltag in Lüneburg ohne das Team und dieses Ladencafé gar nicht mehr vorstellen kann. Von dem Plan meiner Mitbewohnerin war ich weniger begeistert. Ich musste mich mal wieder mit WG-Besichtigungen rumschlagen, bis kurz vor meinem Urlaub eine gute Bekannte aus meinem Heimatort mir eröffnete dass sie sehr gerne bei mir einziehen würde. Worüber ich mich richtig gefreut habe. Jetzt kann ich es kaum erwarten bis sie bei mir wohnt und bin meiner Ex-Mitbewohnerin dankbar dass ich nun meine perfekte Mitbewohnerin haben werde.

Doch dass sind nur die Äusserlichkeiten. Denn in mir hat sich auch einiges getan. Das schlechte Gefühl, der typische Gemütszustand den man mit Depressionen so für gewöhnlich hat, ist immer mehr einem positiven Grundgefühl gewichen. 
In der wöchentlichen Therapie habe ich mich und mein Verhalten reflektiert. Den Umgang mit den Leuten im ZuKo, mein Verhalten Freunden und Bekannten gegenüber. Mein Umgang mit mir selbst. Und habe immer mehr gelernt wieder ich selbst zu sein. Und nicht der Mensch mit Trauer und Einsamkeit. Und diese innere Veränderung trage ich ganz offensichtlich auch nach außen. Denn ich habe in den letzten Wochen einige neue Menschen kennen gelernt, von denen mir bereits ein paar sehr ans Herz gewachsen sind. 


Von meinem üblichen Verhalten der letzten Monate und meinem damaligen Alltag findet man heute nicht mehr viel bei mir. Noch vor kurzem habe ich mich eingeigelt und gedacht: "Mich mag eh keiner." "Ich habe nur wenige Freunde." "Mein Leben funktioniert nicht." Ich habe mich wenig mit Freunden getroffen, bin wenig raus gegangen und habe wenig unternommen. 
Nun ist es so, dass ich gar nicht mehr weiß wann ich noch stricken oder lesen, geschweige denn Fernsehen gucken soll, was früher alles zu meiner Tagesordnung gehörte. 
In den letzten Wochen habe ich viel Zeit im und mit dem ZuKo verbracht, mich viel mit Leuten getroffen und wieder mit Freunden Kontakt aufgenommen. Und das tut mir unendlich gut. 
Ich freue mich endlich wieder ein lebensfroher Mensch zu sein und finde es so großartig das alleine, nur mit der Hilfe zur Selbsthilfe durch meinen Psychologen, geschafft zu haben. 
Und im Herbst werde ich sogar wieder mein Studium aufnehmen und kann es kaum erwarten. 
Mein Leben kommt wieder in Gang. Und meine Depression scheint so gut wie Geschichte zu sein. Und das in der dunkelsten Zeit des Jahres. 

Ich bin allen Menschen um mich herum (und auch euch) so dankbar, dass ich so genommen werde wie ich bin. Und dass ich so tolle Unterstützung habe dabei, mich selbst wieder zu finden. 

Es ist einfach ein Geschenk, wenn man sich selbst aushalten kann. Und das kann ich wieder.


1 Kommentar:

  1. Oh wie wunderbar. :) Das liest sich ja grandios. Sich selbst mögen ist eine tolle Sache. :)

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Ich freue mich sehrst über jedes Wort dass du mit mir teilst! Danke :)